Klinik-Ottakring-Babynest-Schulbesuch

25 Schüler*innen besuchten Babynest der Klinik Ottakring

Ein Blick hinter die Kulissen des Babynestes – Schulprojekt der 4. Klassen der Modularen Mittelstufe Aspern

Im Rahmen eines Schulprojektes besuchten Schüler*innen der 4. Klassen der Modularen Mittelstufe in Aspern das Babynest am Eingang Flötzersteig der Klinik Ottakring. Margarethe Maurer, Bereichsleitung Pflege der Kinder- und Jugendabteilung, begrüßte die Schüler*innen und zeigte ihnen das Babynest. Im Anschluss erhielten die Jugendlichen bei einem Vortrag in der Bibliothek der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde wertvolle Einblicke in die Funktionsweise und Bedeutung des Babynestes. „Ich bin sehr froh, dass es das Babynest gibt. Eltern, die aus verschiedenen Gründen nicht in der Lage sind, sich um ihr Kind zu kümmern, haben hier die Möglichkeit ihr Baby sicher, straffrei und völlig anonym abzugeben. Bis jetzt konnten wir alle Babys aus dem Babynest gesund in Pflegefamilien entlassen. Zusätzlich bieten wir in der Klinik Ottakring Müttern aber auch die Möglichkeit ihr Baby anonym zu gebären,“ so Maurer. Das Interesse der Schüler*innen war sehr groß und sie stellten zahlreiche Fragen, etwa „Weinen die Babys, wenn sie abgelegt werden?“, „Können die Eltern ihr Baby zu einem späteren Zeitpunkt wieder zurückholen?“ oder „Wer kümmert sich dann um die Babys im Babynest“. Besonders berührt zeigten sich die Jugendlichen von der Geschichte eines Mädchens, das im Alter von 7 Jahren gemeinsam mit seinen Adoptiveltern das Babynest besuchte, in die es nach seiner Geburt gelegt wurde. „Dieses Mädchen spricht bis heute von ihren 2 Mamas – ihrer ´Herzmama´, die sich um sie kümmert und bei der sie ihr zu Hause hat und ihrer ´Bauchmama`, die sie aber leider nicht kennt,“ erzählt Maurer.

Wie funktioniert das Babynest?

Das Babynest ist rund um die Uhr geöffnet und wird durch eine Videokamera überwacht, die lediglich die Hände filmt, die das Baby hineinlegen. Im Bettchen befindet sich ein Briefkuvert mit einem Informationsschreiben und einem Code. Unter Nennung dieses Codes können Eltern jederzeit anonym Auskunft über ihr Baby erhalten. Sobald ein Kind in das Nest gelegt wird, löst ein Sensor einen Alarm aus. Das Kind wird noch im Babynest erstbegutachtet und das Intensivteam entscheidet, auf welche Station das Baby kommt. Wenn das Baby gesund ist und keine stationäre Behandlung erforderlich ist, wird es so schnell wie möglich einer Pflegefamilie übergeben.

25 Jahre Babynest

Das Babynest in der Klinik Ottakring feiert heuer ihr 25-jähriges Bestehen. Seit ihrer Einführung wurden insgesamt 34 Babys dort abgelegt. Alle Babys konnten gesund entlassen und an Pflege- bzw. Adoptiveltern vermittelt werden, 2 konnten später wieder zu ihren leiblichen Eltern zurückkehren. Die gesetzliche Frist für eine mögliche Rücknahme des Babys gibt den Eltern die Möglichkeit, ihre Entscheidung zu überdenken. Die Kinder- und Jugendhilfe entscheidet, ob und wann ein Kind zu seinen Eltern zurückkehren darf.