Stadtrat Hacker besichtigt erstes Baufeld und neuen Holzmodulbau in der Klinik Ottakring
Die Klinik Ottakring wird im Rahmen des umfassendsten Investitionsprogrammes des Wiener Gesundheitsverbundes bis 2040 modernisiert. Derzeit wird im Bereich Flötzersteig ein erstes Baufeld freigemacht. Dort entsteht bis 2026 ein moderner und klimafitter Verwaltungsneubau. Am 13. Juli 2023 machte sich der Gesundheitsstadtrat Peter Hacker vor Ort ein Bild vom Fortschritt der Modernisierungsarbeiten. Der Beginn der Bauarbeiten am Baufeld Flötzersteig markiert einen ersten Meilenstein auf dem Weg zur neuen Klinik Ottakring. „Moderne Medizin braucht moderne Infrastruktur“, bringt es Generaldirektorin-Stellvertreter Herwig Wetzlinger vom Wiener Gesundheitsverbund auf den Punkt.
Deshalb werden alleine bis 2030 3,3 Milliarden Euro aus dem Wiener Stadthaushalt in die Erneuerung der Kliniken investiert. In der Klinik Ottakring wird in den nächsten Jahren kein Stein auf dem anderen bleiben: Aus derzeit 80 Pavillons werden im Endausbau 2040 3 Zentralgebäude mit klinischen Funktionen plus ein Verwaltungsbau. Dieser wird bis 2026 am Baufeld Flötzersteig errichtet. Wenn die rund 220 modernen Büroarbeitsplätze in Betrieb genommen sind, ist am jetzigen Standort der Verwaltung der Weg frei für die erste Bauphase der Zentralklinik.
Klinik der kurzen Wege und hochmodernen Arbeitsplätze
„In der Klinik Ottakring werden jeden Tag medizinische und pflegerische Höchstleistungen vollbracht“, betont WIGEV-Generaldirektorin Evelyn Kölldorfer-Leitgeb. Allein im vergangenen Jahr wurden 28.099 stationäre Patient*innen versorgt. Die Modernisierung der Klinik trägt dazu bei, dieses Haus mit seiner langen Geschichte für die Anforderungen der Zukunft zu rüsten. Die neue Klinik wird eine Klinik der kurzen Wege sein mit komfortablen Ein- und Zweibettzimmern. Die rund 3.200 Mitarbeiter*innen erwarten hochmoderne Arbeitsplätze, an denen sie ihr Potenzial voll entfalten können.
Leitungsverlegung und Rückbau auf historischem Boden
Auf dem Baufeld am Flötzersteig mit einer Gesamtfläche von 12.800 m2 werden derzeit Leitungen verlegt, denn hier befindet sich mit dem alten Heizhaus eine der Lebensadern der Spitalsversorgung: In großen Kesseln wurde hier in der Vergangenheit Warmwasser für die gesamte Klinik erzeugt, zuerst noch mit Kohle, später mit Heizöl. Heute wird im Heizhaus Wasser für die Fernwärme aufbereitet. Die lange Geschichte der Klinik Ottakring zeigt sich in diesem Bereich des Geländes besonders deutlich. Das über mehr als 100 Jahre gewachsene unterirdische Leitungssystem erfordert besonders viel Sorgfalt bei der Baufeldfreimachung. Drei alte Gebäude, die nicht mehr für den Klinikbetrieb genutzt werden, müssen Platz machen für den Verwaltungsneubau. Der ehemalige Kindergarten, die frühere „Anstaltsküche“ und die ehemalige Pathologie werden mit Ende des Sommers rückgebaut. „Wir sprechen bewusst von Rückbau“, erklärt die Technische Direktorin der Klinik Ottakring Michaela Roth-Gion und setzt fort: „Dabei werden die Gebäude nicht einfach abgerissen, sondern im Sinne der Kreislaufwirtschaft sortenrein in ihre Bestandteile zerlegt.“
Modernisierung bei laufendem Betrieb
Gesundheitsstadtrat Peter Hacker bedankt sich bei den Planungsteams des Wiener Gesundheitsverbundes. Diese machen es durch ausgeklügelte Rochadepläne möglich, dass während der gesamten Klinik-Modernisierung die Patient*innen-Versorgung in gewohnt hoher Qualität aufrecht bleibt. „Wer in Wien medizinische Versorgung braucht, bekommt diese in unseren Kliniken rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr. Auch in der Klinik Ottakring können wir das trotz Baustelle garantieren“, so der Gesundheitsstadtrat. Um die Belastungen durch den Rückbau am Flötzersteig für die umgebenden Pavillons so gering wie möglich zu halten, kommen innovative Methoden zum Einsatz: Um den Staub zu binden, wird zum Beispiel fein zerstäubtes Wasser aus umgerüsteten Schneekanonen verwendet.
Klimafitter Verwaltungsneubau
Das neue Verwaltungsgebäude soll voraussichtlich 2026 mit einer Nutzfläche von 4.150 m2 fertiggestellt werden. Neben 220 Büroarbeitsplätzen sind im Neubau auch Veranstaltungsräume sowie Garagenflächen auf insgesamt 9 Geschoßen vorgesehen. Das Gebäude wird mit Erdwärme geheizt. Mittels Bauteilaktivierung können die Büros und der Veranstaltungsbereich im Sommer gekühlt und im Winter beheizt werden. Eine begrünte Fassade und eine Dachlandschaft im dritten Obergeschoß sorgen für Wohlfühl-Ambiente und schützen gleichzeitig Klima und Umwelt.
Heilende Architektur
Bereits kurz vor der Fertigstellung befindet sich ein Holzbau am Gelände der Klinik Ottakring, in den Ende des Jahres die 3. Psychiatrische Abteilung der Klinik Penzing einzieht. In nur vier Monaten wurde hier aus ausschließlich heimischem Holz eine Station mit 60 Betten, Ambulanz, Tagesklinik und Therapieräumen errichtet, die sich durch die harmonische Verbindung von Architektur und Natur auszeichnet. „Viel Tageslicht, der Blick ins Grüne, Therapiegärten und große, helle Räume – das ist die sogenannte Heilende Architektur, die im neuen Holzbau gekonnt umgesetzt wurde“, betont Michael Lischent, der Geschäftsführer der Projektentwicklungs- und Baumanagement GmbH, die im Auftrag des Wiener Gesundheitsverbundes die Bauprojekte umsetzt.